Schock nach rassistischem Vorfall in Grevesmühlen: Aufruf zu Menschenkette

Geschäftsführerin Kirsten Balzer findet deutliche Worte zum Vorfall.

Am Freitagabend ist es in Grevesmühlen offenbar zu einer Auseinandersetzung mit rassistischem Hintergrund gekommen. Zwei acht und zehn Jahre alte Mädchen ghanaischer Abstammung sollen von einer Gruppe Jugendlicher angegangen und rassistisch beleidigt worden sein.  

„Wir sind einfach nur geschockt, erschüttert und fassungslos“, so Kirsten Balzer, Geschäftsführerin der Diakonie Nord Nord Ost. „Wir hoffen, dass es den betroffenen Mädchen schnell wieder gut geht.“ Die Diakonie Nord Nord Ost betreut beide Mädchen in ihrem Hortangebot „Am Ploggenseering“ in Grevesmühlen. „Die Mitarbeitenden sind tieftraurig und wir alle sind mit unseren Gedanken bei den Mädchen und ihrer Familie.“

Kirsten Balzer hofft, dass Grevesmühlen jetzt nicht schnell wieder zur normalen Tagesordnung zurückkehrt. „Dass in Deutschland wieder vermehrt rassistische Parolen laut werden und Übergriffe zunehmen, ist schrecklich und grundsätzlich zu verurteilen. Wenn diese vor der eigenen Haustür passieren, macht es einen doppelt betroffen. Wir fordern alle auf, dagegen aufzustehen und sich einzusetzen für Offenheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander."

Aktuell wird zu einer Menschenkette gegen Gewalt und Rassismus in Grevesmühlen aufgerufen. Treffpunkt ist am Donnerstag, 20. Juni 2024, um 17 Uhr vor der Mehrzweckhalle am Ploggenseering.

Die Meldungen über den Vorfall überschlagen sich seit dem Wochenende. Die Ermittlungen der Polizei dauern an und es gibt immer wieder neue Erkenntnisse zum Übergriff. Zunächst hieß es, dass eines der Mädchen durch einen Tritt ins Gesicht verletzt worden sein soll. Dieses dementierten die Beamten dann aber später. Mittlerweile ermittelt die Polizei gegen mehrere Personen der Jugendgruppe wegen Körperverletzung und Beleidigung. Auch der Verdacht der Volksverhetzung stehe im Raum. Grevesmühlen steht seit dem Vorfall in den bundesweiten Schlagzeilen.

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Geschäftsführerin Kirsten Balzer: "Wir alle sind mit unseren Gedanken bei den Mädchen und ihrer Familie.“